Ganz großes Kino gab es heute im Freizeitheim zu bewundern. Allerdings lediglich nebenan im Vortragsraum, “Die Kinder von Bullerbü” oder irgendein anderer alter Krempel, der zu Weihnachten auch im Fernsehen kommt. So mussten wir mal wieder mit dem Besprechungsraum vorliebnehmen. Damit nahm die Katastrophe Ihren Lauf. Zunächst waren wir wieder mal nur zu siebt angetreten, diesem Umstand war bereits eine gewisse Grundaggressivität geschuldet. Schnell stellte sich heraus, dass die nicht regelbare Heizung noch nichts vom Sommeranfang mitbekommen hatte. Derart eingeheizt, versuchten wir es mit offenen Fenstern. Wir hatten jedoch nicht damit gerechnet, dass die zum City-Lauf angetretenen Hobby-Jogger nur in die Puschen kommen, wenn lautstark Musik erschallt und ein Sprecher die ganze Gemeinde beschallt.
Das war Sven dann als Erstem zu viel. Er bot ein genervtes Remis und verlies ziemlich angefressen die Arena. Thorsten war es auch bald Leid. Auch er remisierte und genoss lieber die Sonne mit der Familie, als sich noch länger den Widrigkeiten auszusetzen. Die nächste Schikane ließ nicht lang auf sich warten. Leiderfahren hatte ich schon zu Beginn die Gäste auf eine Klopforgie zwischen 11 und 12 eingestimmt. Pünktlich auf die Minute ging das große Schnitzelklopfen in der Restaurantküche los. Mindestens eine Stunde durften wir den mangelnden Schallschutz verfluchen. In dieser Phase hatte ich auch die Faxen dick. Nachdem ich die Lärmquellen um Mäßigung gebeten hatte, war kein Gripps mehr für die Partie übrig. Einem anfänglich wohl gerechtfertigten Bauernklau ließ ich deine ganze Figur zum Gegner wandern. Im Nachhinein: taktische Pleite! Die Gäste waren nun 3,5 zu 1,5 vorne, da auch Stephan nur ein Remis erzielte. Die Gräfelfinger wußten jedoch nichts von unserem Gesetz: wenn der Mannschaftsführer vergeigt, holt das Team die Kastanien für ihn aus dem Feuer!
Mittlerweile war Ruhe eingekehrt. Das nutzte Ziesi, um aus einer mauen Stellung einen grandiosen Sieg herauszuholen. Tobi und Reiner kämpften derweil erstmal wieder mit der Uhr. Tobi schaffte es 3 Sekunden vor dem Cut und stand gar nicht mal so übel. Reiner war komplett von der Rolle. Er stellte einzügig eine Figur ein. Zum Glück nahm der Gegner das “Opfer” an und übersah dabei ein 3-zügiges Matt! Derart aufgeweckt, nutze er aber seinen Bauernvorteil und schob den vollen Punkt zäh, doch souverän ein. Nun war es an Tobi, das ganze Match zu entscheiden. 3,5:3,5, von ihm hing alles ab. Mittlerweile war auch Vater Andy eingetroffen, eigentlich kein Talismann. Diesmal widerstand Tobi jedoch dem Druck. Er stiebizte frech einen entscheidenden Bauern. Nun ließ der Gegner Zeit und Nerven. Es gab jedoch keine gute Erwiderung. Nicht perfekt aber zielstrebig, holte sich Tobi tatsächlich diesen so wichtigen Punkt. Wenige Sekunden vor dem finalen Cut setzte er simpel Matt. 4,5 : 3,5 für uns und damit der noch versönliche 3. Platz in der Liga.
Wahnsinn! Als wäre es nicht genug, habe ich mir auch noch eine Diskussion mit dem Kinofritzen geleistet. Nun weiß ich alles über absolut feststehende Kinotermine, das Ausleihprozedere von Filmen und kenne auch die Versicherungsbedingungen für Filmvorführer. In der Sache bin ich aber keinen Schritt weiter: wir brauchen eine Lösung für die nächste Saison.
Ihr habt Euch nun Ruhe verdient. Die nächsten Ereignisse sind unsere Hauptversammlung und das Grillfest, zu denen ich gesondert Termine abstimme und einlade. Nächste Saison greifen wir neu an. Es gibt Spieler mit großem Potenzial, die aus der Dritten aufrücken, die Prüfungen sind vorbei und vielleicht schafft es Manfred erneut, uns besten “Nachwuchs” zu organisieren.
Allen eine gute Zeit
Thomas