Nichts für schwache Nerven!

In einem aufregenden Duell auf Augenhöhe haben wir heute erneut Punkte liegengelassen. Das 4:4 war zuletzt wohl gerecht, aber sicher nicht mein Wunschergebnis. Dabei kam uns Gauting auch noch entgegen und ließ Anton an Brett 1 ins Leere laufen. Großen Dank an Anton! Er hat sich bereiterklärt, die Zweite auf Vordermann zu bringen, zuletzt musste er unserem Gestöpsel geschlagene 6 Stunden zuschauen, da fast alle Fahrer bis zum letzten Atemzug gekämpft haben. Mit dem Ergebnis ist auch der letzte Zug Richtung Aufstieg endgültig abgefahren. Wenn wir uns gegen Germering in 2 Wochen und gegen Gräfelfing weiterhin so dämlich anstellen, müssen wir tatsächlich noch nach unten schielen. Rechnerisch sind wir noch nicht durch!
Aber der Reihe nach. Eine alte Weisheit wurde heute erneut bestätigt: wenn der Mannschaftsführer schon mal gewinnt, dann war es fast sicher für die Galerie. Dabei hatte ich gegen meinen etwas angerosteten Gegner durchaus sehenswert geopfert. Bald war der Punkt dann auch eingefahren, 2:0. Aber Thorsten machte den schönen Vorsprung gleich wieder zunichte. Sein Kontrahent konnte sogar noch einige Tempi verschenken, ohne das Thorsten die Abwehr des drohenden Angriffs sonderlich ernst nahm. Jetzt aber, nach fast 4 Stunden, begann eine wirklich dramatische Phase. Alle 5 Partien steuerten auf beiderseitige Zeitnot zu. Am souveränsten hat es Sven gemeistert, auch wenn er da schon einen Bauern zurücklag. Die coolste Sau schlechthin war Tobi. Er war offenbar der Zeitfalle mit letzter Not entrunnen und konnte die Partie später noch in ein Remis ummünzen. Im Auto berichtete er dann, dass er einmal durch einen geschickten Zug gut und gern gewonnen hätte, aber sich aufgrund der Komplexität nicht getraut hat. Zum Anderen kam aber dann die Bombe, die leider nur im internen Verteiler schilderbar ist. Neugierige wenden sich bitte direkt an Tobi. Ziesi hatte die Partie hier eigentlich schon vergeigt. Dabei war er so stolz auf sein Zeitmanagement gewesen. Allerdings hatte der Gegner keine Nerven, so dass Ziesi nach der Zeitnot mit 3 Bauern gegen ein Pferd unverhofft wie der sichere Sieger aussah. Floris Party stand jetzt auf Messers Schneide. Bei ihm war die Zeit gefallen und der Gegner hatte reklamiert. Dabei hatte Flori die Situation auf dem Brett eigentlich im Griff, wenn nur das Nervenflattern nicht gewesen wäre. Und tatsächlich, die Rekapitulation des Matches ergab, dass Flori erst 39 Züge absolviert hatte, als die Zeit fiel. Den Bock schoss jedoch Reiner ab. In der Überzeugung, 40 Züge absolviert zu haben, lies er sich für seinen 40sten Zug fast die komplette Restzeit. Provoziert hatte dies der Gegner, der erleichtert vom Brett gegangen war, da er auf die letzte Sekunde 40 Züge voll hatte. Plötzlich reklamierte aber auch Reiners Gegenspieler, der längst nicht mehr mitgeschrieben hatte, Zeit. Was war passiert? Nach Reiners schwarzem 40. Zug führte der Gautinger noch einen eigenen Zug aus, drückte die Uhr und plädierte auf Zeit! Zunächst sah es so aus, als hätte Reiner tatsächlich verloren. Das Nachspielen am Nachbarbrett ergab zwar 40 Züge, aber eine gefallene Zeit. Sogar der Schiri ließ sich täuschen und entschied auf Sieg für Gauting. Bis beiden Spielern klar wurde, dass Reiners Gegner ja noch den 41. Zug ausgeführt und erst in die Überlegungen von Reiner Zeit angezeigt hatte. Die Entscheidung wurde also revidiert und weitergespielt. Später beichtete mr Anton, wie es wirklich war: auch das ein Fall für die Internas.
Nach dieser Chaosperiode liefen noch 3 Partien, die tatsächlich bis auf den letzten Drücker gespielt wurden. Sven schaffte es, doch relativ sicher in ein Remis abzuwickeln. Zum Schluss hatte jeder noch den nackten König auf dem Brett. Ziesi hatte mitlerweile etliche Matchbälle vergeben. So gurkte er sich erneut unnötig in Zeitnot und vom sicher gegalubten Sieg blieb am Ende nur der halbe Punkt übrig. Reiner kam nun auch schachlich in die Bredouillie. Ein Turmopfer konnte er nicht annehmen, ohne pleite zu gehen. Allerdings hatte sin Widerpart erneut kaum noch Zeit und tauschte daher Turm und Dame ab. Die Bauernstellung sprach nun klar für Reiner. Aber mit der wenigen Restzeit und den angeschlagenen Nerven remisierte er lieber, als den möglichen Sieg anzustreben.
Wahnsinn, das hat geschlaucht heute. So brauche ich das nicht öfter. In 3 Wochen in Germering erwarte ich nun den Befreiungsschlag gegen den Abstieg. Ich komme auf Euch zu.
Eine erholsame Zeit
Thomas

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