Wie im Fußball

Am letzten Sonntag stand nach langer, coronabedingter Pause der erste Mannschaftskampf im Jahre 2022 an. Wir hatten das bisher ungeschlagene Team von Bayern München 3 zu Gast, das wie im Fußball auch im Schach immer an der Tabellenspitze stehen will. Um es vorwegzunehmen, die Bayern waren auch nach diesem Kampf weiterhin ungeschlagen.

An Brett 4 hatte sich Jan-Erik eine schöne Stellung aufgebaut, als er – auch für sich völlig unerklärlich- einfach eine Figur einstellte. Danach passierte erst mal lange nichts mehr.

Erik hatte am sechsten Brett leichten Vorteil, wollte aber etwas zu ungeduldig die Bauernschwächen seines Gegners ausnutzen, anstatt die Belagerung des Doppelbauerns noch vorzubereiten. Damit lief er in einen Konter seines Gegners und ihm blieb nur noch die Aufgabe.

Robert erspielte sich am dritten Brett mit den schwarzen Steinen eine leicht bessere Stellung, wollte das Geschehen aber mit einem Damenopfer zu stark forcieren. Die einfache Ablehnung führte dann zu einer gewonnenen Stellung für seinen Gegner.

Aurelian hatte am achten Brett seine Chancen, nutzte sie leider nicht und geriet dadurch immer stärker ins Hintertreffen und musste schlussendlich aufgeben.

Philipp verlor das Eröffnungsduell gegen seinen Gegner klar. Danach stellte er aber seinem Gegner immer wieder Probleme, der so allmählich vom rechten Weg abkam und Philipp das Eindringen seiner Türme auf die siebte und achte Reihe erlaubte. Philipp spielte diesen Teil der Partie ganz stark und war auf den ganzen Punkt aus. Nach einigen Ungenauigkeiten seines Gegners konnte er in ein gewonnenes Turmendspiel überleiten, das er sicher nach Hause brachte.

Rupert spielte in der Tarrasch-Verteidigung seine Spezialvariante , aber sein Gegner war gut darauf vorbereitet und Rupert hatte keine Kompensation für den Minusbauern. Zu seinem Glück ließ sich sein Gegner dann auf ein wildes Handgemenge am Königsflügel ein, das Rupert eine Figur für drei Bauern einbrachte. Rupert holte sich dann Bauern für Bauern, ohne selbst seinen letzten Bauern zu verlieren.

Anton hatte als Schwarzer am ersten Brett eine ausgeglichene Stellung, bevor er durch eine Unachtsamkeit in Nachteil geriet. Zum Glück konnte er in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abwickeln, wo der Mehrbauer seines Gegners keine Bedeutung hatte.

Die längste Partie des Tages spielte Christian. Er kam gut aus der Eröffnung und hätte ein paarmal energischer fortsetzen können. Im Mittelspiel war die Stellung immer noch ausgeglichen, aber in einem trickreichen Doppelspringerendspiel spielt er etwas zu passiv, sodass er zwei Bauern verlor. Dafür wurde aber sein König wieder aktiv und dies führte dazu , dass seine Gegnerin wieder beide Bauern zurückgab. Christian setzte dann nach, spielte aktiv und seine Gegnerin konnte dem Druck nicht standhalten und gab 10 Züge vor dem Matt auf.

Damit hatten wir denkbar knapp mit 3,5 zu 4,5 verloren. Aber keine Zeit , groß zu jammern, denn schon nächsten Sonntag müssen wir wieder antreten, diesmal auswärts bei Kriegshaber.