Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus!

Vorhang auf zur neuen Oberligasaison, hoffentlich kann sie ohne Corona-bedingte Wettbewerbsverzerrungen über die Bühne gehen! Wie schon im vergangenen Jahr treten wir im Auftaktmatch gegen den TSV Trostberg an. Damals mussten die Trostberger auf ihre Österreicher verzichten, was uns einen ungefährdeten 5,5:2,5 Sieg ermöglichte. Diesmal sind 3 Meister aus dem Alpenland mit nach Gröbenzell angereist, das Kräfteverhältnis auf dem Papier ist damit annähernd ausgeglichen.

Bertl wirkt am Brett etwas zerknittert. Das liegt weniger am Ü50-Status, vielmehr ist er erkältungsbedingt mit völlig vernebeltem Kopf aufgewacht. Auch seine Stellung ruft bald nach dem Doktor, der kann aber nur noch den rituellen Harakiri verschreiben.

Im Torjäger-Outfit tritt Tobi auch am Brett dynamisch auf. Auf die Zentrumssprengung ist er bestens vorbereitet und schnappt sich beim Übergang ins Endspiel schnörkellos einen Bauern. Sein Gegner wirft das Handtuch, als ihm etwas später ein zweiter abhanden kommt. Noch unausgelastet zieht Tobi weiter zum Fußballmatch, wo er dem Hörensagen nach 17 weitere Treffer erzielt.

Toms Gambitidee zündet nicht gerade wie eine Feuerwerksrakete. Als er sich gerade damit arrangiert hat, ein unangenehmes Endspiel zäh zu verteidigen, zeigt sein Gegner Einsicht und erleichtert ihm die Aufgabe. Das Remis ist bald vereinbart.

Ein Brett weiter schiebt Christian mit seinem Gegner schwermütig die Klötzchen hin und her. Irgendwann wird das ihnen zu langweilig und sie streuen Fehler ein, die der andere aber partout nicht ausnutzen will. Entnervt willigen sie zur Zeitkontrolle in die Punkteteilung ein. Zur Halbzeit steht es also 2:2 unentschieden.

Ron verteidigt die halbe Partie über seine Bauernschwächen am Königsflügel geschickt. Als im Übergang zum Leichtfigurenendspiel endlich jegliche Verlustgefahr gebannt ist, fällt unglücklicherweise sein Blättchen.

Uli lässt sich von der Spielfreude unserer Jungmeister an den Nachbarbrettern inspirieren und liefert eine feine Partie ab. Ähnlich wie Tobi gewinnt er im Rahmen einer Abwicklung einen Bauern, dem kurz darauf ein zweiter folgt. Ausgleich zum 3:3!

Der offene Schlagabtausch am 7. Brett ist äußerst spannend, wenn auch nichts für schwache Kiebitzernerven. Das Schlachtenglück wendet sich hin und her, bis Waldemar mit dem tückischen 49…Ld3! die Gretchenfrage stellt, wie die Bauernumwandlung noch verhindert werden soll. Nachdem sein Gegner die Antwort schuldig bleibt, kann sich Waldemar bald über die Glückwünsche seiner Mannschaftskameraden freuen.

Am Spitzenbrett hat Karsten die Angriffsgelüste seines Gegners schnell gezähmt und ihm hängende Zentrumsbauern verpasst. Im Turmendspiel entschließt sich sein Gegner, seinen Turm auf Kosten eines Bauern zu aktivieren. Sein Ansatz, das Unentschieden mit der Selbsteinkerkerung des Königs zu sichern, hält allen Gewinnversuchen stand.

Gut, dass wir heute mit Tobi und Waldemar zwei ausgeschlafene Youngster im Team haben. Während die ergrauten Senioren heute unpässlich sind, Großchancen auslassen oder gar am Brett eindämmern, ist die Jugend auf den Punkt hellwach – und sichert uns damit zwei wichtige Punkte. Gaudeamus igitur…

(cg, 11.10.2022)