Der erste Eindruck täuscht

Zum zweiten Auswärtsspiel in Folge verschlug es uns nach Bruckmühl, genauer gesagt in den idyllischen Ortsteil Mitterkirchen. Klarer als erwartet und in der Nachbetrachtung auch souveräner als der Eindruck vor Ort setzen wir uns mit 5,5 zu 2,5 durch.

Der Wettkampf fing für uns nicht sehr erfolgsversprechend an, denn nach 19 Zügen musste Walid bereits aufgeben. Als Schwarzer erzielte er bequemen Ausgleich, wollte seine Stellung weiter verstärken, übersah aber, dass seine Dame keine Felder mehr hat.

Jan-Erik hatte am achten Brett seinen Gegner immer im Griff und sorgte so für den Ausgleich. Fast zeitgleich gewann Christina am ersten Brett ihre Partie, was nicht unbedingt zu erwarten war. Christina stand nach der Eröffnung besser, im Mittelspiel war es dann aber ausgeglichen, bevor ihrem Gegner ein gravierender Fehler unterlief, den Christina sofort ausnutzte. In meiner Partie war das Gleichgewicht nie ernsthaft gestört, deshalb war die Punkteteilung die logische Folge.

Lukas hatte als Weißer in einem geschlossenen Sizilianer den typischen Raumvorteil, ließ aber in Zeitnot die gegnerische Dame und Läufer über seinen König herfallen. Mit dem richtigen Damenzug (38.Da2) hätte er Dauerschach erzwingen können, leider wählte er einen anderen Damenzug und musste 3 Züge später aufgeben. Waldemar hatte es als Weißer mit einem sehr angriffslustigen Gegner zu tun. Um als Schwarzer seinen Springer als Krake auf d3 zu postieren, opferte er eine Qualität und einen Bauern. Waldemar verteidigte sich aber kaltblütig und sein Gegner musste, um den Angriff am Laufen zu halten, weiteres Material investieren. Am Ende musste er aber die Aussichtslosigkeit seiner Bemühungen einsehen, da der Materialnachteil zu groß war. Robert war als Schwarzer in einem scharfen Sizilianer mit entgegengesetzten Rochaden herausgefordert. Entgegen den sonstigen Kämpfen hatte nicht er, sondern sein Gegner weniger Zeit in einer komplexen Stellung zu Verfügung und sein Gegner beging dann auch den entscheidenden Fehler, der ihm die Qualität und Partie kostete.

Alexanders Partie war dann nur noch Schaulaufen, da wir schon 4,5 Punkte hatten. In einer skandinavischen Partie packte sein Gegner mit 5.b4 eine der schärfsten Varianten aus. Es entwickelte sich ein spannendes Mittelspiel, wobei aber Alexander immer seinen Mehrbauern behielt. Als nach der Zeitkontrolle ein Endspiel erreicht wurde, war die Sache klar. Ein Mehrbauer und der bessere Läufer machten die Sache für Alexander zu einer leichten Fingerübung.

Am 1.3 haben wir ein Heimspiel, diesmal aber erst um 11:00 Uhr, gegen Bayerwald.