Zähe Angelegenheit

In der zweiten Runde hatten wir die Schachfreunde aus Tegernsee zu Gast. Aus den vergangenen Jahren wussten wir, dass dies keine leichte Aufgabe sein würde, denn wir hatten uns gegen sie immer schwer getan. Ich kann es vorwegnehmen, es war auch diesmal nicht anders.

Bis die erste Entscheidung fiel, war es schon kurz vor 14 Uhr. Lukas hatte mit den weißen Steinen spielend eine angenehme Stellung erreicht und kontrollierte die einzige offene Linie. Durch einen unbedachten Läuferzug musste er aber die Qualität geben und verlor obendrein noch die offene Linie und kurz darauf die Partie. Robert legte seine Partie sehr taktisch an und die Bewertung sprang hin und her, aber sein Gegner beging den letzten Fehler, der ihm die Dame und die Partie kostete. Alexander wählte als Weißer mit der Frankenstein-Dracula Variante eine sehr scharfe Variante, die sehr genaue Berechnung erforderte. Sein Gegner hielt lange Zeit das Gleichgewicht, aber als die Damen getauscht wurden, unterschätzte er die Kraft des weißen Läuferpaars und wurde mattgesetzt. Fast zeitgleich konnte Waldemar den dritten Punkt für Gröbenzell einfahren. In einer englischen Eröffnung trieb er den schwarzen König von g8 bis b8, um dann die unsichere Stellung des schwarzen Königs zu einem Mattangriff auszunutzen, der nur unter Hergabe von Material zu stoppen war. Aus Gröbenzeller Sicht eine der schönsten Partien des Wochenendes. Christina stand als Schwarze lange Zeit völlig ausgeglichen gegen den mit Abstand stärksten Tegernseer, verlor dann aber den Faden in einem Doppelturmendspiel und musste aufgeben. Rupert hatte seine Partie immer im Griff, dominierte bald das komplette Brett. Der Figurengewinn des auf a8 gestrandeten Springers war dann die logische Folge und führte zum 4 Sieg für Gröbenzell. Thomas kam als Schwarzer schon nicht gut aus der Eröffnung und musste bald einen Bauern geben, wofür sich aber ein Endspiel mit Läuferpaar gegen Läufer und Springer ergab. Sein jugendlicher Gegner ließ gute Technik vermissen und so konnte Thomas noch remisieren. Die längste Partie spielte ich als Schwarzer am 3. Brett. Nach ausgeglichener Eröffnung versuchte ich, die geschwächte weiße Königsstellung auszunutzen, während mein Gegner seine strukturellen Vorteile am Damenflügel zur Geltung bringen wollte. Nach der Zeitkontrolle war die Stellung immer noch ziemlich unklar und alle Schwerfiguren noch am Brett, was unser Zeitguthaben rasch schmelzen ließ. Ich musste dann in ein Endspiel mit Minusbauern abwickeln, wobei meinem Gegner ein Springer und zwei Bauern, mir ein Läufer und ein Bauer verblieb. Es gelang mir dann aber relativ souverän, dieses Endspiel remis zu halten. Endstand somit kurz vor 16 Uhr: 5:3 für Gröbenzell

Am 24.11. steht der nächste Mannschaftskampf an. Dann müssen wir beim Aufsteiger aus Niederbayern, den FC Ergolding, antreten.