Hausaufgaben vorerst erledigt

Für all diejenigen, die noch nicht wissen, was ein diminutiver Witz ist, hier einer von Tom:
Zwei Freunde unterhalten sich:
– “Übrigens, ich mache jetzt Musik in einem Quintett.”
– “Ach, und welche Instrumente sind da dabei ?”
– “Klavier, Geige, Cello und Klarinette.”
– “Und wieviele seid Ihr da ?”
– “Na, drei.”
– “Wer spielt außer Dir denn noch ?”
– “Mein Bruder.”
– “Ach, Du hast einen Bruder ?”
– “Nein, wieso ?”

Das Gegenstück wäre dann augmentativ zu nennen und hieße, übertragen auf unseren Mannschaftskampf in Röhrnbach, dann etwa:
– “Wir haben ganz knapp gewonnen.”
– “Und wer hat voll gepunktet ?”
– “Tom und Mario.”
– “Also seid Ihr mit plus 3 aus dem Wettkampf gekommen ?”
– “Klar, am Ende stands 6:2.”

Am Ende stands in Röhrnbach also 6:2 und diesmal gabs zum einen vernünftige Schachpartien zu sehen und wir hatten das Glück auf unserer Seite. In den schwierigeren Partien für uns tat uns keiner weh und die anderen konnten wir gewinnen.

Die Partieverläufe zur Abwechslung mal nicht chronologisch, sondern von vorn.

Karsten spielte eine reichlich wilde Partie. Beide Spieler stellten den jeweils gegnerischen König auf Matt, logisch, daß das ganze dann mit einem Dauerschach endete…
Unglücklicherweise ist das nur die halbe Wahrheit – hätte Karstens Gegner ein giftiges Läuferopfer mit folgendem Damengewinn gefunden, hätte Brett 1 nichts zu unserem Punktekonto beitragen können.

Ganz anders Bernd … der spielte eine vogelwilde Partie … hätte aber immer einen halben Punkt gemacht … jedenfalls konnte ihm auch nach der Analyse der Partie keiner nachweisen, daß seine löchrige Stellung eigentlich Matt war. Schreibt vielleicht trotzdem hundertmal “Ich soll meine weißen Felder nicht schwächen” – oder in Anbetracht des Ergebnisses fünfzigmal.

Mario spielte weder wild noch vogelwild. Leichter Vorteil, Remis abgelehnt, bis zum Ende sauber gearbeitet – kein Glück war notwendig, nur schachliches Können – Punkt.

Tom hingegen hat diese Saison das Glück des Tüchtigen mit Löffeln gefressen und längst eine gewisse Narrenfreiheit in seinem Spiel gefunden. Diesmal griff er sich einen Bauern für ordentliche Kompensation des Weißen. Aber einmal mit der Narrenkappe wackeln, war schon genug. Vom Glöckchenklang verwirrt, machte sein Gegner einen natürlich aussehenden Zug, der direkt eine Figur einstellte.

Was Christian und mein Ergebnis zu willkommenen Zwischenschritten auf dem Weg zum Mannschaftssieg markierte. Bei Christian, fühlten sich nach überstandener Eröffnung wohl beide Spieler an Brett 5 gleichermaßen unwohl und gingen in die Analyse nach der Partie über.

Ich selbst müßte fünfzigmal schreiben “Ich soll meinen Läufer auf die richtige Seite stellen” – ich hatte in einer theoretisch bekannten Stellung die Entscheidung zu treffen, ob ich den Läufer f8 nach e7 oder g7 zu stellen hätte. Meine Erinnerung, daß in der Variante ein kontraintuitiver Zug drin wäre, war jedenfalls kontrakorrekt. Freundlicherweise ließ mein Gegner jedoch einige Abtausche folgen und bot dann in schon gleicher Stellung Remis.

Franz hatte seine Läufer immer am rechten Fleck…bis ins Endspiel, in dem er einen Mehrbauern trocken verwertete.

Tobi hatte zwei davon – und wollte sichtlich etwas im Vergleich zur letzten Runde gutmachen.
Hat funktioniert.

Jetzt gilts, den ordentlichen Ansatz in neue Jahr zu retten.
In diesem Sinne – schöne Feiertage